Diese Mappe war mein zweiter Anlauf, meine Mappe in dem Jahr davor, war aber auch echt scheiße.

Ich hab nach der Ablehnung einen Mappenkurs in Stuttgart beim Kolping gemacht. Weil ich sonst um mich rum nur Leute hatte, die mit mir an der Uni studiert haben und nichts mit Kunst am Hut hatten. Ich wollte einen Ort, an dem ich arbeiten kann und Menschen mit denen ich mich über das, was ich da mache austauschen kann. Und dafür war das Kolping Spitze. Hab super gute Freunde gefunden mit denen ich immer noch quer durch Deutschland Kontakt habe.

Ich hab mich super viel immer mit Selbstzweifeln rumschlagen müssen und hab super viel über Kunst, meinen Bezug zur Kunst, den Mehrwert meiner Arbeit und so weiter nachgedacht und dabei sind diese Dinge entstanden. Ich war 2-3 mal im Atelier. Oft ist dabei nur Müll entstanden und ich hab nur mit Menschen gequatscht, manchmal kam was gutes bei raus. Am Ende hatte ich dann knapp genug für drei Mappen: Stuttgart, Karlsruhe und Nürnberg. Alles gute hab ich in Stuttgart rein gemacht, alles ... in Karlsruhe, und den Rest plus ein zwei gepfuschte Sachen in Nürnberg. Nur in Stuttgart wurde ich angenommen.

Im Jahr zuvor hab ich noch viel klassisch gemalt, davon bin ich in der Mappenvorbereitung dann immer weiter weg gekommen, heute im Studium mach ich nur noch Raumbezogenes. Die Mappe verfolgt keinerlei Konzept außer vielleicht grundsätzlich meiner Ästhetik, Ich glaube aber man sieht trotzdem, durch das intensive arbeiten, einen Roten Faden...?
Viel ist Konzeptuell, wie zum Beispiel den Holzdruck von Baumstämmen die erst immer mehr werden, bevor ich ich Druckplatte stück für Stück verbrannt habe. Das ganze habe ich dann in eineer Fotoserie dokumentiert. Bei einem anderen habe ich nur Experimente mit Nylonfaden gemacht, der sich zu einer halb durchsichtigen Fläche addiert.

Ich empfehle wirklich eine direkte Auseinandersetzung mit der eigenen Kunst. Daraus entsteht im Prozess immer das Beste.

Viel Glück und viel Spaß,
Hoffe das hilft irgendjemandem
Liebe Grüße

Ah und Eignungsprüfung liefe auch miserabel (kein guter Tag noch schlechteres Thema), aber ich konnte die Idee verkaufen und auch sonst mit den Dozenten und Profs gut Reden.