Test Juni 2017

Informationen zur Prüfung: 

Jeder Mensch, der sich in Kassel für Kunst bewirbt, wird zur Prüfung eingeladen, darf frei arbeiten und sich und die Mappe persönlich vorstellen.

Mitzubringen sind:
- Die eigene Mappe mit etwa 20 Arbeitsproben die sowohl eine gewisse Breite als auch Tiefe des Interesses und der Arbeitsweise erkennen lassen. Es gibt keine formalen oder inhaltlichen Vorgaben, solange es die eigene Arbeit ist. Plastik, kreatives Schreiben, Video, Klang, Performance, Malerei, Druck, Zeichnung.... alles ist erlaubt. Wichtig ist, dass der eigene Prozess offenbart wird, es geht also nicht um fertige Kunstwerke, sondern um die eigene Suche. So stehts zumindest in der Einladung und so wirds bei der Mappenberatung deutlich gesagt. Wer hat kann gut Skizzenbücher mitbringen.
- Arbeitsmaterialien, die den eigenen Fähigkeiten und Vorlieben entsprechen. Auf der Einladung stehen hier Materialvorschläge. Wichtig ist, Material mitzubringen, mit dem man an diesem Tag arbeiten will.

Die Organisation:
Dadurch, dass es mehrere Prüfungstage gibt, sieht und fühlt man die  Konkurenz nicht so sehr. Wir waren etwa 20 Bewerber*innen, wurden von der Basisklasse mit Salat und Tee verpflegt und hatten die ganze Zeit Ansprechpartner*innen vor Ort. Das hat die Stimmung schon mal sehr entspannt. Außerdem hatten wir echt viel Platz zum Arbeiten!
Laut Uni kriegt man im Laufe einer Woche per Post Bescheid, ob man die Prüfung bestanden hat und mit welchem Ergebnis (nicht bestanden, bestanden, mit auszeichnung bestanden - letzteres ist nötig, wenn man ohne Abi studieren will).
Bei nichtbestehen darf die Prüfung einmal wiederholt werden.

Tipp:
Die Studienberaterin für Bildende Kunst bietet Einzeltermine zur Mappenberatung an. Ich habe vor einigen Monat einen Termin mit ihr vereinbart und bin damals sehr beruhigt aus dem Gespräch gekommen. Neben Feedback zur Mappe wurde mir damals auch der Ablauf der Prüfung erklärt und alle formalen Fragen beantwortet.

Aufgabenstellung / Ablauf der Prüfung: 

Bis 9:00 sollten alle Bewerbenden da sein, sich anmelden und unterschreiben, dass alle Arbeiten, die man vorstellt selbt angefertigt wurden.
Kurz nach neun waren dann wirklich alle da, wurden begrüßt und haben den Ablauf der Prüfung erklärt bekommen.

Die Aufgabe:
Wir hatten vier Stunden Zeit um frei und selbstbestimmt zu arbeiten. Wir konnten das Thema, die Mittel und das Format frei wählen. Also sind Performances, Fotos, Malereien, Zeichnungen, Filme, Collagen, ein Lied und mehr entstanden. Jede*r ist dem eigenen Interesse nachgegangen.
Nach den Vier Stunden konnten wir das oder die fertigen Werk(e) auf einem der vielen Tische oder an einem geeigneten Ort Positionieren und unsere Mappe daneben ablegen. Wer die eigene Arbeit draußen präsentiert hat, sollte Bescheid geben, wo sie zu finden ist und wer eine Performance erarbeitet hat, hat ebenfalls Bescheid gegeben.

Das Gespräch:
Während der Prüfungszeit wurden wir einzeln nach oben geleitet für das Mappengespräch.
Eine Studierende hat jede*n dabei unterstützt die eigenen Arbeiten auszulegen.
Es gab drei Tische von etwa 80*140cm (Augenmaß) sowie einen Teppich mit etwa 2*3m Fläche um die Arbeiten darauf auszubreiten. Ratsam ist, sich vorher zu überlegen, welche Arbeiten unbedingt gesehen werden sollen und sie entsprechend nach oben zu legen, falls man Stapel bildet.
Ich habe mir im Vorfeld also schon entsprechend sortierte Stapel geschaffen und musste die nur auf die Tische legen. Mein Lieblingsthema habe ich dann auf dem Teppich ausgebreitet, so das der Prozess den ich beim Arbeiten durchlaufen bin sichtbar wurde.
Die Prüfenden (3 Kunstprofessoren) waren sehr freundlich und respektvoll. Sie haben interessiert nachgefragt und so ein sehr angenehmes Gesprächsklima geschaffen.
Sie haben gefragt, was ich im Leben bisher so gemacht habe, bei interessanten Stationen haben sie mich gebeten gern was mehr darüber zu erzählen. Sie wollten wissen, womit ich mich künstlerisch auseinandergesetzt habe, was mich beschäftigt, wie ich arbeite. Hier ist es mir zugute gekommen, dass ich mir im Vorfeld überlegt habe, was ich über meine Arbeiten erzählen erzählen kann.
Dann wurde nachgfragt welche*r zeitgenössische Künstler*innen oder Ausstellungen mich begeistern und warum. Schließlich wollten sie noch wissen, warum ich in Kassel studieren will.
Es waren also alles Fragen, auf die ich mich im Vorfeld schon vorbereiten konnte. Zudem konnte ich besonders auf die Arbeiten aufmerksam machen, die ich besonders stark fand.
Durch die Raumaufteilung hatte ich auch nie das Gefühl einer Prüfenden Übermacht entgegenzustehen, sondern war einfach in ein interessiertes Gespräch verwickelt.

Als alle Gespräche vorbei waren haben die Professoren noch die Arbeiten angeschaut, die wir in der Prüfung angefertigt haben und dann durften wir auch schon wieder nach Hause. Und zwar mit den Arbeiten und der Mappe.

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